Fortbildung Tropenmedizin

Tropische Medizin wird in Europa immer relevanter. Klimaveränderungen, Globalisierung und Menschen aus fernen Ländern lassen uns tropenmedizinische Erkrankungen zunehmend in Deutschland und Europa sehen.

Vom 30.10. bis 1.11.2015 fand der Refresher-Kurs Tropenmedizin am Bernhard-Nocht-Institut Hamburg statt. Themen waren u.a. die Weltseuchenlage, Neues aus der Malaria-Forschung, Filarien-Infektionen in Deutschland, das Rückfallfieber und die Onchozerkose. Auch über den aktuellen Stand der Ebola-Impfung wurde berichtet sowie über die Verleihung des Nobelpreises an die Entdecker des Ivermectins zur Behandlung der Onchozerkose (sog. “Flussblindheit”). Durch dieses Medikament konnten viele Flusstäler in Afrika wieder besiedelt werden, die vorher aufgrund der nicht vermeidbaren Erkrankung verlassen worden waren.  Auch über die Entdeckung des Artemisia annual (einjähriger Beifuß) zur Behandlung der Malaria wurde berichtet, für die Frau Youyou ebenfalls den Nobelpreis erhalten hat. In Ghana wird Artemisinin seit 2005 als first-line-drug in der Behandlung der Malaria tropica verwendet. Beide Wirkstoffe sind pflanzlicher Natur und letzterer wird in der traditionellen chinesischen Medizin schon lange verwendet. Interessant in diesem Zusammenhang, dass sich eine nur durch Erfahrung  schon lange eingesetzte Substanz mittels modernster Analysen und Herstellungsverfahren als wirksames Medikament in der schulmedizinischen Behandlung herausstellt.

In Europa sind erste Fälle von Rückfallfieber behandelt worden, aufgetreten bei Menschen aus entsprechenden Regionen bzw. Reise-/Fluchtrouten. Die  Leishmaniose (kutane Form, auch sog.”Orientbeule”)) wurde auch bei Menschen, die nie im Ausland waren, gesehen. Man vermutet eine Übertragung durch Wildtiere oder Hunde (v.a.aus Südeuropa).

 

 

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